ZWEITE ETAPPE - An Nordsee und Ems - bereits im Sommer 2021

Etappe 2 - 550 km - 9 Tage

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Nach dem Überqueren der Weser geht es entlang Ostfrieslands Küste und danach auf dem Ems-Radweg in Richtung Süden. Dann durch die Grafschaft Bentheim bis in die Niederlande und zurück zum westlichsten Zipfel Niedersachsens, dem Grenzstein 107. Die Rückfahrt mit dem Zug erfolgte nach 9 Tagen.


Tag 1 - Bremerhaven - Nordenham - Dangast

Strecke:  82 km - 5:10 h:min im Sattel (inkl. 20km Schienenersatzdienst per Farrad s.u.)
Wetter:   Zunächst komplett bewölkt und dieses,  erst später am Nachmittag sonnig.
Gut zu wissen: Direkt an der Nordsee befindet sich das Wangerland. Hier liegt die Gemeinde Butjadingen auf der gleichnamigen Halbinsel an der deutschen Nordseeküste, die im Südwesten an den Jadebusen, im Westen und Nordwesten an die Innenjade sowie im Osten und im Nordosten an die Weser grenzt.
Unser Tag:
Die Zugreise war ein Erlebnis. Zwischen Achim und Bremen HBF radeln wir auf  unseren eigenen Rädern, da aufgrund einer Bombenentschärfung die Bahnlinie dort gesperrt war. Kurzer Umweg über das Weserstadion mit einem Selfie für Birte. 


In Bremen sind wir aufgrund von falschen Hinweisen am Bahnsteig in den falschen Zug gestiegen und schnell wieder ausgestiegen.
Um 12:30 sind wir dann aber doch in Bremerhaven angekommen und mit der Weserfähre auf die andere Weserseite gebracht worden.

Durch das Butjadinger Land radeln wir halb um den Jadebusen, um zum Ende des Tages in Varrel im Lokal Emma hervorragend zu speisen. Bemerkenswert war nachmittags das Café "Mama in der Alleestraße" in Burhave.

Hochwasser in Burhave


Windmühle in Varel

Tag 2 - Dangast - Wilhelmshaven - Carolinensiel

Strecke:  72 km - 4:08 h:min im Sattel
Wetter:   Bestes Wetter, viel Sonne und mittlerer NO-Wind.
Gut zu wissen: Das schöne, flache Wangerland an der Nordsee, mit Orten wie Hooksiel, Horumersiel, Schillig und Carolinensiel, wo die Traktoren knattern und das Bier friesisch herb schmeckt, da wird geklönt, geschnackt und rund um die Uhr „Moin“ gesagt. Es gehört zu den größten Urlaubsregionen an der niedersächsischen Nordsee, ist seit 2009 UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer

Unser Tag:
Um 10 Uhr fahren wir zunächst in Richtung Wilhelmshaven. Immer am Deich des Jadebusen entlang. Herrliche Aussichten 
An der Stahldrehbrücke "Kaiser-Wilhem-Brücke" besuchen wir das 
"Le Patron am Meer" zum Kaffee und Schorle.

Le Patron am Meer

Zwei Algermissener im Strandkorb

Route am Tag 1

Am Nordostzipfel des Wangerlandes finden schöne Sanstrände und Dünen, wir fahren jedoch mit Rückenwind am Vordeich entlang bis Carolinen Siel. Den Abend beschließen wir mit einem Spaziergang am Sielhafen.

Caroline am Hafen

Alte Frachtschiffe am Kanal

Tag 3 - Carolinensiel - Bensersiel - Lütersburg - Leetzdorf

Strecke:  60 km - 3:50 h:min im Sattel
Wetter:   blauer Himmel, Rückenwind, erst am Nachmittag bewölkt sich der Himmel.
Gut zu wissen: Die Geschichte erzählt, dass der Pirat Klaus Störtebeker Ende des 14. Jahrhunderts in dieser Gegend Zuflucht suchte. Damals, auf der Flucht vor der Hanse, Dänemark und dem deutschen Ritterorden, flüchteten die Piraten Klaus Störtebeker und Gödeke Michel an die Nordsee in die damalige Hafenstadt Marienhafe. Hier lebten die Friesen, die mit der Hanse auf Kriegsfuß standen.
Unser Tag: Nach einem ausgiebigen Frühstück radeln wir bei bestem Wetter weiter and Küste entlang durch verschiedene Sielorte.

Deichwege direkt an der Nordsee 


Pause nach 30 Kilometern

Auf der Höhe von Nessmersiel folgen wir dem Fahrradweg in Richtung Süden und staunen bald über die höchste Windmühle in Ostfriesland. Die Mühle in dem Ort Hage ist stolze 30 Meter hoch!

Stolze Mühle in Hage

Den Nachmittag und Abend verbringen wir in unseren Apartements und im Restaurant des Landgasthofes in Leetzdorf.

Gasthof in Leetzdorf bei Mariehafe

Tag 4 - Leetzdorf - Greetsiel - Leuchtturm Pilsum - Krumhörn - Großes Meer

Strecke: 61 km - 3:25 h:min im Sattel
Wetter: Zum ersten Mal ist es morgens bewölkt und ab mittags gibt es Dauerregen! Dafür aber komplett windstill. 
Gut zu wissen: Heute geht es durch die Gemeinde Krummhörn, die aus 18 Warfendörfern und dem Fischerdorf Greetsiel besteht. Die Warfendörfer, allesamt denkmalgeschützt, liegen wie Perlen an einer Schnur aufgereiht an der ostfriesischen Nordseeküste. Die Bezeichnung Krummhörn stammt aus dem Niederdeutschen und bedeutet so viel wie krumme Ecke.
Unser Tag: Dies wird
ein abwechslungsreicher Tag - nach 10 Kilometern in Richtung Norden müssen wir uns mit einer handbetriebenen Fähre (Pünte) selber über das Nordertief verholen. Dann geht es über den Störtebeker Deich bis nach Greetsiel, wo auch unser nächster Corona-Test ansteht.

Per Handkurbel an das andere Ufer

Zum Fischerdorf Greetsiel

Auf das Selfie am Otto-Leuchturm in Pilsum wartet schon meine Schwester...

Otto-Leuchtturm in Pilsum

In Freepsum, nahe unserer Strecke, befindet sich der zweittiefste Punkt in Deutschland (2,5 Meter unterhalb des Meeresspiegel).
Im zum Teil dichten Regen fahren wir durch die Krummhörn, mit Kaffeepause in der Bäckerei in Suurhusen gegenüber dem bekannten schiefen Kirchturm.

Schiefer Turm mit 2,50 mit Überhang

Käse- und Himbeerkuchen im Regen

Dann kommen wir am frühen Nachmittag ziemlich nass am Bootshaus in Bedekaspel am Großen Meer an. 

Ab unter die Dusche...

61 Kilometer am Tag 4


Tag 5 - Großes Meer - Emsmündung - Leer

Strecke: 41 km - 2:25 h:min im Sattel
Wetter: Der Wind dreht auf Nord (Rückenwind!) aber die Regenschauer halten bis 14:00 Uhr an.
Schon gewusst? Nu is Teetied - Die ostfriesische Teezeremonie. Auch der Löffel hat bei der Teezeremonie eine besondere Bedeutung. Er ist nicht zum Umrühren gedacht. Er zeigt dem Gastgeber an, dass kein weiterer Tee gewünscht wird. Wer also nach der dritten Tasse nicht den Löffel in die Tasse gestellt hat, bekommt unaufgefordert immer wieder Tee nachgeschenkt.
Unser Tag: Heute lassen wir die Stadt Emden rechts liegen und machen uns auf einer Nebenstrecke direkt auf den Weg an die Ems. Leidet regnet es bereits morgens und wir sind in Regenklamotten unterwegs.

Gruppenbild auf dem Emsdeich

Niedrigwasser an der Ems

Auf besten Radwegen sind wir dann bald in der Stadt Leer und checken zunächst im Hotel Hafenspeicher ein. Unser Quartier ist, wie der Name schon sagt, ein umgebauter, alter Speicher am alten Binnenhafen.
Die sehr schöne und lebendige Altstadt in Leer lohnt sich immer wieder und wir bummeln bei mittlerweile trockenem Wetter.




Tag 6 - Leer - Papenburg - Lathen(Ems)

Ab heute geht es weiter auf dem Ems-Radweg und in die Grafschaft Bentheim.


Strecke: 59 km - 2:55 h:min im Sattel
Wetter: Zunächst noch ab und zu leichter Nieselregen, dann aber für den Rest des Tages trocken und sogar zeitweilig sonnig.
Gut zu wissen: Wie heisst der längste Fluss, der in Deutschland entspringt und ins Meer mündet, und der zwischen Quelle und Mündung seinen Namen beibehält? Natürlich die 371 km lange Ems!
Unser Tag: Wir genießen das sehr gute Frühstück im Hafenspeicher Hotel und dann geht es mit Rückenwind in Richtung Süden.

Unser erster Stopp erfolgt in Papenburg.

Hauptkanal in Papenburg

Der Ems-Radweg ist überall sehr gut ausgebaut und gut beschildert. Flott sind wir unterwegs...

Mit Rückenwind an der Ems

Hier ist kein Navi notwendig.

Unser heutiges Quartier in Lathen an der Ems. Der Gasthof betreibt neben dem Hotel einen riesigen Campingplatz, der mit eigener Marina direkt an der Ems liegt.

Lathener Marsch Hotel

59 Kilometer an Tag 6

Tage  7 Laathen - Haren(Ems) - Coevorden in den NL

Strecke: 68 km - 3:50 h:min im Sattel
Wetter:Bei Abfahrt an der Ems bewölkt und erst nach unserer Ankunft in den Niederlanden kommt die Sonne zum Vorschein. Mäßiger Gegenwind aus westlichen Richtungen.
Gut zu wissen: Von den 390 Reedereien, die in Deutschland Handelschiffe registriert haben, befinden sich 50 an der Ems. Insbesondere Leer und Haren(Ems) beherbergen viele dieser Unternehmen.
Unser Tag
Gleich hinter dem Hotel geht es wieder an die Ems. Nach 10 Kilometern erreichen wir den Ort Haren.
Stolz zeigt Haren (Ems) seine Schifffahrts-Tradition: Im kleinen Hafen, auf den Kanälen und vielen anderen Orten erlebt man das maritime Flair der Stadt.

Schiffahrtsmuseum in Haren

Historische Museumsschiffe an der Ems

Jetzt radeln wir gen Westen und über die Grenze in die Provinz Drente in den Niederlanden.
Das Highlight des Tages wird der "Internationale Naturpark Bourtanger Moor - Bargerveen". Bis Mitte des 19. Jahrhunderts das größte zusammenhängende Hochmoor Mitteleuropas wurde hier bis in die neunziger Jahre  noch Torf abgebaut. 



Unser Ceck-In erfolgt heute im Kasteel-Hotel in Coevorden, diesmal ohne Maske und ohne Corona-Test (wg. NL).
Unsere Zimmer befinden sich nicht in dem Schloss direkt, sondern in einem Nebengebäude.

Schloss mit Hotel und Restaurant.

Nachmittags unternehmen wir einen kurzen Bummel durch die überschaubare Stadt Coevorden, den schönen Tag beenden wir im Restaurant auf der Schlossterrasse.


68 Kilometer an Tag 8


Tag 8 Coevorden - Gronau(Westf.) am Dreiländersee

Strecke: 78 km - 4:00 h:min im Sattel
Wetter: Was für ein super Fahrradtag, kaum Wind, sonnig und bis 26°C ...
Gut zu wissen
Warum heißt der See bei Gronau Dreiländersee? Ganz einfach, weil er an drei Länder grenzt! Denn dort grenzen die Niederlande, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen aneinander!
Unser Tag: Nach einem gewöhnungsbedürftigen/holländischen Frühstück starten wir entlang der Grenze in Richtung Süden. Wir folgen zunächst dem Coevordener Kanal.


Dann geht es zum ersten Zwischenziel des Tages. 
Nahe dem Ort Riehen steht der Grenzstein 107 der den westlichsten Punkt in Niedersachsen markiert.

"Da ist das Ding" - Grenzstein 107

Während der zweiten Hälfte des Tages fahren wir auf dem Grenzweg-Radweg immer entlang der niederländischen Grenze in Richtung Süden.
Tolle Waldpassagen und kleine Nebenstraßen wechseln sich ab.


Impressionen Bentheimer Wald

Nach kurzem Abstecher wieder in Deutschland

Abends genießen wir Speisen und Getränke unter dem Pagodenzelt im Hotel Driland. 
P.S.: vorher mussten wir noch schnell zum 24Std-Corona-Test nach Gronau radeln.

Tag 9 - Gronau - Bad Bentheim und im Zug bis Algermissen

Strecke: 15 km bis Bad Bentheim im Sattel
Wetter: Der Regen stoppt um 8 Uhr, aber ab 12:00 sind heftige Schauer und z.T. Gewitter vorhergesagt. Deshalb planen wir um s.u.
Gut zu wissenDie Burg Bentheim ist die größte Höhenburg Niedersachsens. Die Sandsteinburg thront auf einem 90 Meter hohen Rücken, einem Ausläufer des Teutoburger Waldes.
Unser Tag: Bei trockenem Wetter brechen wir zur gewohnten Uhrzeit um kurz vor 10:00 Uhr am Hotel Driland auf.  Nach kurzem steilen Anstieg (12% Steigung) erreichen wir Gildehaus und kurz danach den Bahnhof in Bad Bentheim. 



Unser Zug nach Herford und Lehrte ist pünktlich. Auf geht's.